Am Montagmorgen, den 14.07.2025, startete unsere gesamte Jahrgangsstufe 10 des Albert-Schweitzer-Gymnasiums zur Exkursion nach Freiburg. Treffpunkt war ein Hörsaal der Universität Freiburg, wo uns die Studierenden, die den Tag vorbereitet hatten, gemeinsam mit den Lehrern Herr Lukas Schützenmeister und Herr Thomas Chatel begrüßten.
Nach einer kurzen Einführung zum Ablauf des Tages wurden wir in kleinere Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe wurde von mehreren Studierenden begleitet. Bevor es losging, stellten wir uns gegenseitig vor.
Unsere erste Station führte uns zum Freiburger Münster. Dort sollten wir überlegen, welche Rohstoffe in der Region vorkommen und wie diese in Freiburg genutzt wurden. Beispiele für diese Station waren die Rohstoffe Holz, Wasser und Gestein, die aus dem Schwarzwald gewonnen werden können. Wasser könnte für die Bächle genutzt werden und Holz zum Beispiel für Möbel.
Anschließend war eigentlich ein Besuch des Schlossbergs geplant, um dort mithilfe eines Zeitstrahls historische Ereignisse einzuordnen. Wegen des starken Regens wurde die Station jedoch improvisiert und in die Innenstadt verlegt. Jeder bekam zwei Blätter mit einer jeweiligen Epoche, diese sollten wir dann an die richtige Stelle des Zeitstrahls einordnen. Bei der anschließenden Besprechung haben uns die Studenten zu jeder Epoche ein Gestein gegeben, um uns die Theorie greifbarer zu machen.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Universitätsbibliothek ging es weiter zum Konzerthaus. Dort drehte sich alles um Verkehrsmittel in Freiburg. Zunächst überlegten wir, welche Verkehrsmittel in der Stadt eine Rolle spielen, anschließend bekamen wir Karten mit Prozentangaben und mussten diese den passenden Verkehrsmitteln zuordnen. Schnell wurde deutlich, dass Freiburg nicht umsonst als „Fahrradstadt“ bekannt ist.
Von dort liefen wir über die Wiwili Brücke, die über die Gleise am Bahnhof führt. Hier hatten wir eine besondere Aufgabe: Jeder bekam eine Rollenkarte, wie zum Beispiel „Rollstuhlfahrer“, „Mutter mit Kind“, „Fußgänger“ oder „Fahrradfahrer“. In dieser Rolle sollten wir die Brücke überqueren und anschließend reflektieren, ob sie für die jeweilige Personengruppe geeignet ist. Dabei ging es nicht nur um Barrierefreiheit, sondern auch um Fragen wie: Sind die Wege breit genug? Fühlt man sich als Fußgänger sicher? Ist die Brücke für Eltern mit Kinderwagen praktisch? Diese Reflektion machte sichtbar, dass die Brücke je nach Blickwinkel unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweist.
Als der Regen wieder einsetzte, suchten wir Schutz in einem Fahrradkeller. Dort stand die Entstehung des Oberrheingrabens auf dem Programm. Wir mussten kleine
Textschnipsel in die richtige Reihenfolge bringen und bekamen so einen Überblick über die geologischen Prozesse. Besonders einprägsam war, dass die Studierenden einen Marmorkuchen gebacken hatten, dessen Muster die Schichtungen der Erdplatten darstellte. Eine kreative und nette Idee, die bei uns natürlich sehr gut ankam.
Nach einer kleinen Mittagspause setzten wir unsere Tour fort. An einer Station erfuhren wir etwas über Windenergie in Freiburg. Eine Studentin brachte einen Zeitungsartikel über ein Windrad mit, das aktuell durch ein effizienteres Modell ersetzt wird. In einer Diskussion sammelten wir Pro- und Contra-Argumente: Während die Windkraft wichtig für den Klimaschutz ist, gibt es auch Bedenken wegen Lärm oder Auswirkungen auf Tiere.
Anschließend ging es weiter in das Stadtviertel Metzgergrün. Dort lernten wir die Kontraste innerhalb der Stadt kennen: Auf der einen Seite gepflegte Einfamilienhäuser mit viel Grün, auf der anderen Seite große Wohnblocks, die stark in die Jahre gekommen sind. Einige Gebäude wurden bereits abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen. Wir diskutierten, ob es fair ist, dass langjährige Bewohner, die oft wenig Geld haben, ausziehen müssen, auch wenn sie eine Ersatzwohnung bekommen. Diese Station hat vielen von uns gezeigt, dass Stadtentwicklung immer auch soziale Fragen aufwirft.
Unsere letzte Station führte uns zum neuen Rathaus, das fast vollständig mit Solarpanels ausgestattet ist. Hier ging es um das Thema Solar- und regenerative Energien. Wir bekamen verschiedene Karten mit verschiedenen Bildern und Informationen, die wir gemeinsam auf dem Boden ordnen mussten, um die Zusammenhänge zu erkennen.
Zum Abschluss trafen sich alle Gruppen wieder im Hörsaal der Universität. Jede Gruppe stellte kurz ihr Highlight des Tages vor. Am Ende möchten wir uns ganz herzlich bei Herrn Lukas Schützenmeister und Herrn Thomas Chatel für die Organisation bedanken. Ein ebenso großer Dank gilt den Studierenden, die den Tag mit viel Engagement, Kreativität und Geduld gestaltet haben. Es war eine abwechslungsreiche, lehrreiche und zugleich sehr unterhaltsame Exkursion, die uns Freiburg aus ganz neuen Blickwinkeln gezeigt hat.
Laura Leiberich, 10b