Albert Schweitzer (1875–1965): Eine eigenwillige Biografie

Albert Schweitzer14.1.1875 im elsässischen Kaysersberg geboren, wuchs Albert Schweitzer im ländlichen Günsbach (Nähe Colmar) auf, wo sein Vater als Pfarrer wirkte. Nach Schule und Abitur studierte er ab 1893 Theologie und Philosophie an der Universität Straßburg. Bald nach bestandenem theologischen Examen legte er die philosophische und zusätzlich die theologische Doktorprüfung ab. Neben seinem Pfarramt erforschte er Leben und Lehre von Jesus und Paulus und wurde Universitätsprofessor für Theologie. Ferner widmete er sich intensiv der Orgelmusik, vor allem dem Werk Johann Sebastian Bachs, ebenso dem Orgelbau. Das Orgelspiel hatte er bereits als Kind erlernt und gab neben seinem Studium viele Konzerte. Auch schrieb er nebenbei Bücher über die Musik Bachs.

Trotz seiner Erfolge gab er seine Universitätslaufbahn auf und studierte Medizin, um als Missionsarzt nach Afrika gehen zu können. 1913 siedelte er mit seiner Frau Helene nach Afrika über und baute in Lambarene ein Urwaldhospital auf, das bis heute besteht. Neben seiner schweren ärztlichen Tätigkeit im Urwald war er unermüdlich für den Ausbau des Krankenhauses im Einsatz. Dazu arbeitete er in den Abend- und Nachtstunden eine "Kulturphilosophie" aus und begründete die berühmt gewordene Ethik der Ehrfurcht vor allem Leben. Durch Konzert- und Vortragsreisen sammelte er in vielen Ländern Geld und Medikamente für sein Spital.

Außerdem kämpfte er für atomare Abrüstung und Frieden in der Welt. Für seine vielfältige humanitäre Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Friedensnobelpreis (1954 in Oslo). Bis in sein 90. Lebensjahr war Schweitzer im helfenden Dienst an Mensch und Kreatur aufopferungsvoll tätig. Am 4. September 1965 starb er in Lambarene, wo er auch beerdigt wurde.

Text aus: Claus Günzler, Albert Schweitzer – Einführung in sein Denken, C. H. Beck: München 1996.
Quelle: Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum Frankfurt a. M. (Archiv und Museum)

 

Albert Schweitzer

Link: Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum
Quelle und Copyright der Fotos:
Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum Frankfurt a. M. (Archiv und Museum).

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